
Wenn Sachsen 2020 das "Jahr der Industriekultur" erlebt, hat Leipzig als bedeutende Industriestadt in Mitteldeutschland ein gewichtiges Wort mitzureden, denn hier vor Ort produzier(t)en weltbekannte Unternehmen. Um die spannende Industriegeschichte Leipzigs zu illustrieren, haben Stadt und viele Partner fürs ganze Jahr ein Programm entwickelt, das den Blick zurück und nach vorne richtet.
Erst 2002 setzte mit der Neuansiedlung von Porsche eine Trendwende ein und Leipzig entwickelte sich erneut zu einem Industriezentrum. Diese Leipziger Industriegeschichte präsentieren Stadt und viele Partner 2020 mit einem Jahresprogramm, das weit über das Bestaunen von historischen Maschinen hinausgeht.
Ausstellungen in mehreren Museen
Unterschiedliche Formate und Veranstaltungen laden Unternehmer und Erfinder, Kreative und Gründer, Akteure und Flaneure, kurzum alle Industriekultur-Begeisterte ein, eine weitere Facette der Stadt zu entdecken. Inhaltlicher Ankerpunkt ist die Ausstellung "WerkStadt Leipzig. 200 Jahre im Takt der Maschinen" im Stadtgeschichtlichen Museum. Die Ausstellung zeigt ab Mai rückblickend Produkte und Leistungen ausgewählter Firmen und Arbeitswelten und stellt sie Zukunftsprojekten moderner Unternehmen gegenüber.
Weitere Ausstellungen wie "Das Auge des Fotografen. Industriekultur in der Fotografie seit 1900" (Museum für Druckkunst) oder "Reklame - Verführung in Blech" (Grassi Museum für Angewandte Kunst) visualisieren Industriekultur aus unterschiedlichen Perspektiven.
Fachtagungen mit Diskussionspotenzial
Die Tagung "Von der Industriemetropole zur resilienten Stadt?" geht unter anderem der Frage nach, was in Leipzig nach der massiven Krise der alten Leipziger Industrien zu einem ökonomischen Wiederaufstieg geführt hat. Auf dem Symposium "Factories of Imagination. Über Erinnerung & Nutzung von Industriekultur" geht es darum, wie kreativwirtschaftliche Räume gesichert werden können.
Das Sächsische Staatsarchiv veranstaltet die Fachtagung "Transformation ab 1990. Wirtschaft, Verwaltung und Kultur aus der Perspektive von Archiv und Wissenschaft". Die 8. Tage der Industriekultur sowie die Woche der offenen Unternehmen Sachsen 2020 bieten Möglichkeiten, um Unternehmen von innen kennenzulernen. Führungen im neuen Domizil des Stadtarchivs oder zur Leipziger Gas- und Kunstgeschichte(n) im Panometer runden das Programm ab.
Theater auf dem Karl-Heine-Kanal
Das Leipziger Jahr der Industriekultur klammert aber auch dunkle Momente nicht aus, zum Beispiel wenn es um das Thema Zwangsarbeit im Zweiten Weltkrieg geht. Industriekultur open air bietet das Theater der Jungen Welt mit "Auf sieben Brücken. Sommertheater im Leipziger Westen" und "Bohei und Tamtam" mit der schon traditionellen Parade der Werktätigen auf der Karl-Heine-Straße.
Weitere Informationen
Alle Programmdetails und Termine sind im Internet nachzulesen unter www.leipzig.de/industriekultur2020